Die Werke von Peter Bieri = Pascal Mercier
Nachtzug nach Lissabon
Roman, Erstveröffentlichung 2004, München, Carl Hanser Verlag, 496 Seiten
[Aus dem Klappentext] Raimund Gregorius, Lateinlehrer, lässt plötzlich sein wohlgeordnetes Leben hinter sich und setzt sich in den Nachtzug nach Lissabon. Im Gepäck: das Buch des Portugiesen Amadeu de Prado, dessen Einsichten in die Erfahrungen des menschlichen Lebens ihn nicht mehr loslassen. Wer war dieser Amadeu de Prado? Es beginnt eine rastlose Suche kreuz und quer durch Lissabon, die Suche nach einem anderen Leben und die Suche nach einem ungewöhnlichen Arzt und Poeten, der gegen die Diktatur Salazars gekämpft hat.
[Aus Rhetoriksturm.de] Das Buch von Pascal Mercier, "Nachtzug nach Lissabon" war überzeugend gut, auch wenn man die Zitate von verschieden Zeitungen, auf dem Buchrücken, nicht nachvollziehen kann. Den "atemlosen Lesefluss" hat man kaum spüren können, dennoch war die Geschichte um Raimund Gregorius interessant und lesenswert. Dieser Roman regt zum Denken über Gott, Einsamkeit, Würde und viele weitere Themen an.
Man findet sich in diesem Buch gut zurecht und die verschiedenen Personen werden klar beschrieben, sodass man eine einwandfreie Vorstellung, wie die einzelnen Menschen in der Realität aussehen, bekommt.
Am Anfang merkt man der Lektüre eine gewisse Sprachliche, was sich aber mit zunehmenden Lesen legt. Die gehobene Sprache und die damit verbundenen Komplikationsschwierigkeiten sind wahrscheinlich auch zu dem Philosophen zuzuschreiben, der in Prados Texten, die Philosophie zu Worte kommen lässt.
Zusätzlich steckt im Hintergrund des Buches eine Geschichte. Amadeu Prado selbst ist zwar eine fiktive Person, jedoch passt sie in das Bild der damaligen Zeit.
Prados Buch spielt in der Zeit um 1950, wo Salazar, der Diktator von Portugal, an der Macht war.
Es ist schon erstaunlich und bemerkenswert zugleich sich in so einer Zeit wieder zu finden.
Die einzige wirkliche Kritik die man machen kann, ist die, dass während der Geschichte viele fremdsprachliche Wörter benutzt werden, die für den Kontext aber von Bedeutung sind. So hat Mercier zwar bei den Aufzeichnungen von Prado immer die Überschriften übersetzt, doch in der Gegenwart der Geschichte, benutzt Pascal Mercier portugiesische Wörter die meistens aus dem Zusammenhang nur undeutlich klar werden.
Im gesamten war das Buch ein sehr interessanter Roman, der uns in eine Zeit versetzt, die wir im Detail so gar nicht kennen.